Besonderheiten:
General:
Dieses schöne Sternbild am Rande der Milchstraße weist deutlich
sichtbar die Form eines "W" auf. Es wird zu der Perseus
Sternbild Familie gezählt.
Schweift man mit einem Fernglas durch diese Region (selbst ein Opernglas ist
hier brauchbar), wird einem ein lohnender Anblick beschert (dies gilt besonders
dür die Gegend um delta Cas).
Cassiopeia dehnt sich zwischen DECL=+50 und DECL=+60, RA=23h and RA=3h. Hat man
dieses Sternbild oder den Großen Wagen, der sich genau gegenüber des
Himmelspols befindet, erst am Himmel gefunden, kann man leicht weitere
Sternbilder am nördlichen Himmel
auffinden.
In arabischen Ländern wird dieses Sternbild Caph genannt;
dies ist gleichfalls der Name von beta Cas.
Sterne und andere Objekte
Bei dem Hauptstern, alpha Cas, auch Shedir (arab.: die
Brust) genannt, handelt es sich um einen irregulär veränderlicher
Stern (K0IIIa), der mit seinem blauen Nachbarn 9. Größe einen
optischen Doppelstern bildet (d.h. sie besitzen keine Bindung aneinander).
Gamma Cas, gelegentlich Tsi (chin.: die Peitsche)
genannt, ist ein instabiler Unterriese (Spektraltyp B0IVe), der in nicht
voraussehbaren Zeitintervallen Gasschalen abstöst. Daher variiert seine
Helligkleit zwischen 2. und 3. Größe.
Der Doppelstern eta Cas besteht aus einem gelben (G0V) und einem roten
(M0) Stern; er ist ganz hervorragend in kleinen Teleskopen zu sehen. Die beiden
Sterne haben Helligkeiten von 3.44 und 8 Magnituden.
Ein sehr hübscher Dreifach-Stern ist iota Cas. Mit kleinen
Teleskopen kann man seinen Begleiter, einen weißen Stern 8.
Größe von 4.5 Magnituden Helligkeit, auflösen. Die hellere
Komponente besitzt einen engen Begleitstern 7. Größe, doch um diese
beiden Sterne trennen zu können, bedarf es eines Teleskops mit einer
Apertur von mindestens 100 mm und einem hohen Auflösungsvermögen.
Ein weiterer veränderlicher Stern ist rho Cas. Dieser gelbe Stern
can auch mit dem bloßem Auge beobachtet werden. Die Periode seiner
Helligkeitschwankungen ist unbekannt. (?)
Man findet in dieser Region eine große Anzahl von Nebeln und offenen
Sternhaufen:
Der diffuse Nebel I 59, ganz in der Nähe von gamma Cas,
besteht aus zwei Fächern, die nach Nordwesten deuten.
Ein Grad westlich von alpha Cas findet man den diffusen Nebel NGC
281.
Der planetarische Nebel NGC 7635 weist eine hohe integrierte Helligkeit
auf; jedoch erscheint er wegen seiner großen Ausdehnung lichtschwach.
Er ist auch für kleine Telekope ein gutes Beobachtungsobjekt.
Unter der Vielzahl von offenen Sternhaufen befinden sich auch die beiden
Messierobjekte M52 und
M103; sie gehöhren wohl mit zu den
bekanntesten in diesem Sternbild. Der erste hat ein etwas nierenförmige
Erscheinungsbild und enthält mehr als 100 Sterne. Er ist ein für die
Beobachtung mit Ferngläsern gut geeignet; an einer Ecke sitzt ein ins Auge
fallender Stern 8. Größe. Das zweite Messierobjekt ähnelt mit
seinen rund 40 Sternen eher einem Fächer (detailierte Informationen
über beide Objekte findet man in der Messier Database.)
Von den anderen Sternhaufen sollte man noch NGC 457 erwähnen, denn
er ist einer der hellsten am Himmel und ein attraktives Ziel für kleine
Teleskope. Seine Sterne scheinen in Ketten angeordnet zu sein. Ebenso ist der
gelbe Überiese 5. Größe phi Cas (Spektraltyp F0Ia)
gut zu beobachten.
Mythologischer Hintergrund:
Vor langer Zeit In Äthiopien (in grauer Vor-Vergangenheit) war Cassiopeia
die Frau von Cepheus und die Mutter
der Andromeda. In ihrem
Übermut hielt sie sich für schöner als die Töchter des
Nereus (eines Meeresgottes). Dadurch zog sie sich den Ärger des Gottes
Poseidon zu. Um sie zu bestrafen, wurde ihre Tochter an einen Felsen gekettet,
um als ein Opfer für ein Seemonster zu dienen. Doch Andromeda blieb dieses
Schicksal erspart, da sie von Perseus
vor dem sicheren Tode gerettet wurde, der sie dann zur Frauz begehrte.
(Publius Ovidius Naso: Metamophosen, IV)
Um Demut zu lernen, wurde Cassiopeia auf eine Weise an den Himmel verbannt,
daß sie die Hälfte der Zeit kopfüber hinab hängt.