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Virgo


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Abkürzung:
Vir
Deutscher Name:
Jungfrau
Koordinaten
vgl. Sterndaten
vgl. Objektdaten

VI. Sternkreiszeichen

Besonderheiten:

Allgemeines:

Das Sternbild Virgo ist das 6. Tierkreiszeichen; die Sonne wandert auf ihrer jährlichen Bahn von Ende September bis Ende Oktober durch dieses Gebiet. Virgo ist das zweitgrößte Sternbild am Himmel (das größte ist Hydra). An seiner nördlichen Grenze zum Sternbild Coma Berenices findet man den sehr bekannten Virgo Superhaufen von Galaxien. Mit kleinen Teleskopen kann man die hellsten Galaxien als schwach leuchtenden Lichtflecke sehen. Dieser Superhaufen befindet sich in einer Entfernung von 65 Millionen Lichtjahren. (Da er sich zur Hälfte in Coma Berenices befindet, wird er auch oft Virgo-Coma Superhaufen genannt.)

Sterne und andere Objekte

In einer Entfernung von 260 Lichtjahren liegt der hellste Stern, alpha Vir, Spica (lat. die "Ähre"), ein blau-weißer Stern 1. Größe. Dadurch, daß sich in der direkten Nachbarschaft fast keine weiteren hellen Sterne befinden, verleiht Spica zusätzlichen Glanz.
Gamma Vir besteht aus zwei gelb-weißen, in ihrer Helligkeit fast gleichen Sternen (einer mit 3.6 Magnituden, der andere mit 3.7 Magnituden). Mit einem kleinen Teleskop (Apertur: 50mm) kann man die beiden Sterne trennen. Die Sterne umlaufen einander mit einer Periode von 177.75 Jahren. Zur Zeit sieht es von der Erde aus beobachtet so aus, als würden sie sich annähern. Im Jahre 2000 n.Chr. werden sie bereits so nah zusammen stehen, daß schon Teleskope mit einer Apertur von mindestens 100mm notwendig werden, um die Komponenten noch zu trennen. Im Jahr 2007 n.Chr. wird sie dann ihre größte scheinbare Annäherung stattfinden (man beachte: das wird lediglich von der Erde so aussehen, als ob...). Zu diesem Zeitpunkt wird es für Amateurteleskope nicht mehr möglich sein, die einzelnen Sterne aufzulösen.
Die Paar aus einem Stern 4. und einem 9. Größe von theta Vir kann man mit einem keinen Teleskop beobachten.
Ebenfalls mit kleinen Teleskopne beobachtbar ist tau Vir; man kann den Stern 4. Größe und seinen scheinbaren Begleiter 9. Größe auflösen.
Bei S Vir handelt es sich um einen veränderlichen Stern mit einer langen Periode. Seine Helligkeit schwankt alle 377 Tage von 6 Magnituden bis hinunter auf 13 Magnituden. Seine herrliche rote Farbe macht ihn zu einen wundervollen Beobachtungsobjekt.
Anfang 1997 leuchtet die Supernova SN1997X in NGC 4691 (RA = 12h 48m 14.28s, DECL = -3 19'58".5) auf (IAU circular 6552). Sie erreichte eine Helligkeit von 13.5 Magnituden.
Wie oben schon erwähnt worden ist, gibt es in dieser Region eine Fülle von Galaxien; die meisten davon gehöhren zu dem berühmten Virgo Superhaufen. Eine Ausnamhme davon ist die für ihre eigenwillige Gestalt berühmte Sombrero Galaxie, M 104. Sie liegt an der Grenze zu Corvus. Ihre höchst irreguläre Form erinnert etwas an einen Sombrero.
Alle anderen Galaxien werden zu dem Superhaufen gezählt. Die wohl bekannteste von diesen ist die Riesengalaxie M 87 im Zentrum des Haufens. Wissenschaftler nehmen an, daß sich im Zentrum von M87 ein schwarzes Loch befindet. Diese Galaxie ist auch für ihre starke Radio Quelle Virgo A bekannt.
Ein hübsches Galaxienpärchen für die Beobachtung sind die beiden elliptischen Galaxien M84 und M 86 (beide mit 9 Magnituden).
Detaillierte Informationen zu M 49, M 58, M 59, M 60, M 61, M 89 und M 90 (wie auch über die anderen Galaxien findet man in der Messier Datenbank.
Drei Meteorschower werden mit diesem Sternbils assoziiert: die Eta Virginiden, Theta Virginiden und die Pi Virginiden. Beobachtungen lieferten für Eta Virginids ein Dauer vom 24. Februar bis zum 27. März. Es scheint kein ausgeprägtes Maximum bei diesem schwachen Schauer zu geben. Die Theta Virginiden kann man vom 10. März bis zum 21. April beobachten. Obwohl auch dies kein starker Schauer ist weist er ein Maximum der Aktivität um den 20. März auf. Der stärkste Schauer dieser drei, mit einer Rate von 3 bis 5 Meteoren pro Stunde, sind die Pi Virginiden. Dieser Schauer ist vom 13. Februar bis zum 8. April zu sehen. Für Einzelheiten über diese Meteorschauer wende man sich bitte an die Datenbank von Gary Kronk.

Mythologischer Hintergrund:

In verschiendenen Legenden wird Virgo mit der Göttin der Gerechtigkeit oder jener der Ernte gleichgesetzt.



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C. Kronberg --- 97/06/29 --- smil at clell.de