Besonderheiten:
Allgemeines
Dieses kleine Sternbild befindet sich zwischen Boötes und Hercules (+40 dec. bis +26 dec.; die gedachte Linie bei 16 RA schneidet die 'Krone' an ihrem östlichen Ende). Der hellste Stern dieser Formation 'Gemma', auch unter dem Namen Alphecca bekannt, sitzt buchstäblich wie ein Kronjuwel in der Mitte der Krone.
Sterne und andere Objekte
Die wiederkehrende Nova T CrB, auch als Blaze Star (Flammenstern ?)
bekannt, kann für gewöhnlich als Stern 10. Größe nicht
mit bloßem Auge beobachtet werden; jedoch kam es zweimal zu
Helligkeitsausbrüchen, die es sehr wohl m&uoml;glich machten, diesen
Stern ohne zusätzliche Hilfmittel zu sehen: Das erste Mal wurde 1866
berichtet; damals erreichte dieser Stern eine Helligkeit von 2 Magnituden.
Im Jahr 1946 nahm die Helligkeit erneut zu und erreichte 3 Magnituden (also
nicht ganz so hell wie 1866). Es ist jederzeit mit erneuten Ausbrüchen
zu rechnen.
Innerhalb einiger weniger Jahre zeigt R CrB enorme Wechsel in seiner
Helligkeit. Für gewöhnlich ist er als Stern 6. Größe so
gerade am Rande der Helligkeit, bei der man Sterne noch mit bloßem Auge
beobachten kann (allerdings nicht in den lichtverschmutzten Städten),
doch kann ganz plötzlich innerhalb weniger Wochen die Helligkeit auf
14 Magnituden herabsinken. Wann dieses Ereignis eintritt, läßt sich
jedoch nicht vorhersagen. Nach diesem dramatischen Abfall der Helligkeit,
kann es Monate dauern, bis sie wieder ihr normales Niveau erreicht hat.
Eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen wäre,
daß sich - mehr oder weniger periodisch (chaotisch ?) in den
äußeren Schichten des Sternes mit der Zeit rußige
Kohlenstoffteilchen ansammeln, die dann abgestoßen werden und das Licht
des Sternes verdunklen.
Gamma CrB and eta CrB sind enge Doppelsterne; das erste Paar
benötigt etwa 101 Jahre, das zweite 42 Jahre für eine Umkreisung.
Für die Beobachtung mit kleineren Fernrohren ist zeta CrB ein
hübsches Paar aus blauen Sternen (5 mag and 6 mag).
Nu1 nu2 CrB ist eine weites Paar oranger Riesen 5. Größe, die
man am besten mit einem einfachen Feldstecher beobachten kann. Dieses Paar
hängt nicht physikalisch zusammen.
Mythologischer Hintergrund
In seinen "Metamorphoses", Buch VIII, erwähnt der römische Dicher
Ovid (Publius Ovidius Naso, 43 v.Chr. bis 17 n.Chr.) die Geschichte von Theseus
und dem Minotaurus und wie es Theseus gelang, den Minotaurus mit der Hilfe der
kretischen Prinzessin Ariadne zu überwinden. Durch einen Faden, den ihm
Ariadne gab, konnte Theseus den Weg zurück durch das Labyrinth finden und
entkommen.
Nach diesem Erfolg entführte er Ariadne nach Naxos. Doch kaum dort
angekommen, ließ er sie dort schmählich im Stich. Ihre Klagen
wurden von Bacchus erhöhrt, der ihr seine Liebe und seinen Schutz gab.
Um sie unter den Sternen auf ewig zu verherrlichen, nahm er ihre Krone,
ließ sie in den Himmel emporscheben. Während dieses Fluges
verwandelten sich die Steine in der Krone in Sterne, behielten jedoch ihre
Form bei.