II. Sternkreiszeichen
Besonderheiten:
Allgemeines:
Das zweite Tierkreiszeichen. Die Sonne wandert durch dieses Sternbild von Mitte
Mai bis Ende Juni; daher ist es am besten Anfang Winter zu beobachten. Der rote
Stern alpha Tau, genannt Aldebaran, stellt das
glühende Auge des Stieres dar, während der weiße Stern beta
Tau, auch El Nath genannt, als das zustoßende Horn
angesehen werden kann. Der offene Sternhaufen der Hyades bildet den
Kopf.
Der Stier befindet sich - grob gesagt - zwischen DECL=+30 und DECL=+10, RA=6h
und RA=3h30m.
Sterne und andere Objekte
Der führende Stern dieses Sternbildes, alpha Tau (
Aldebaran, aus dem arabischen: der Verfolger, nämlich der
Pleiaden) ist der 13. hellste Stern am Himmel. Es handelt sich bei ihm um einen
roten Riesen (Spektraltyp K5III) mit einer Helligkeit von 0.85 mag, der in
einer Entfernung von etwa 68 Lichtjahren liegt.
Ein interessantes Objekt ist der Bedeckungsveränderliche lambda tau:
innerhalb von vier Tagen schwankt seine Helligkeit zwischen 3.4 mag und 4.1
mag.
Das Paar theta1 Tau und theta2 Tau ist ein weites Doppel in den
Hyaden (siehe unten). Man kann die beiden Sterne bereits mit einem
Fernglas trennen (unter guten Bedingungen ist das sogar mit dem bloßem
Auge möglich). Die eine Komponente ist ein A7 Riese (weiß leuchtend)
von 3.4 Magnituden Helligkeit, die zweite ein K0 Riese (von roter Farbe) mit
einer Helligkeit von 3.84 mag.
Der Stern 4. Größe kappa Tau bildet ein weites Doppel (ein
Fernglas zur Beobachtung reicht) mit 67 Tau, einem A7 Hauptreihenstern
mit einer Helligkeit von 5.28mag.
Ein weiteres weites Doppel, das ein gutes Objekt für die Beobachtung mit
Ferngläsern darstellt, ist sigma1 Tau und sigma2 Tau. Beide
Sterne gehöhren zur Leuchtkraftklasse "A" und weisen eine Helligkeit von
5.07 mag, bzw. 4.69 mag auf.
Phi Tau ist ein roter Riese (Spektraltyp K1III) mit einer Helligkeit von
4.95 mag und einem Begleiter 9. Größe. Diese beiden Sterne bilden
jedoch kein echtes Doppelsternsystem, d.h. sie sind nicht physikalisch
miteinander verbunden. Für die Beobachtung ist ein kleines Teleskop
ausreichend.
ein sehr attraktives Paar für kleine Teleskope stellt chi Tau dar,
es besteht aus einem weißen Hauptreihenstern mit einer Helligkeit von
5.37 mag und einem golden leuchtenden Stern 8. Größe.
Einer der bekanntesten diffusen Nebel befindet sich in diesem Sternbild:
der Krebs Nebel, M1. Im
Jahre 1054 n.Chr. berichteten chinesische Beobachter von dem Aufleuchten eines
neuen" Sternes. M1 ist das, was von der Supernova übrig geblieben
ist, als der Stern damals explodierte. Die Form des Nebels erinnert an einen
Krebs.
Der große und stark verstreute offene Sternhaufen der
Hyaden scheint alpha Tau zu umgeben. Tatsächlich
jedoch sind die Hyades sehr viel weiter entfernt (um die 150
Lichtjahre). Dieser Sternhaufen besitzt die äßere Form eines "V" und
enthält mehr als 200 Sterne. Da er gut 5 Grad am Himmel einnimmt, kann man
ihn am besten mit Ferngläsern beobachten.
Das wohl bekannteste Objekt in diesem Sternbild sind die Pleiaden
(auch die "Sieben Schwestern" gennant), M45.
Ohne optische Hilfsmittel erscheint dieser Sternhaufen als eine dunstige Gruppe
von ein paar Sternen (hat man den Vorteil einer klaren, mondlosen Nacht, weit
entfernt von großen Städten, kann man sechs bis sieben Stern sogar
mit dem bloßem Auge erkennen). In kleinen Teleskopen ist dieser
Sternhaufen einfach atemberaubend. Einzelheiten zu
M1 und M45
kann man der Messier Datensammlung entnehmen.
Vom 12. Oktober bis zum 2. Dezember kann man den nördliche Teil des
Meteorschauers der Tauriden
beobachten. Das Maximum der Schauertätigkeit wird vom 4. November bis zum
7. November erreicht. Die Südlichen Tauriden sind bereits etwas
früher aktiv: vom 17. September bis zum 27. November. Sie erreichen ihr
Maximum Ende Oktober/Anfang November. Bei beiden Schauern fallen stündlich
um die 7 Meteore.
Die Beta Tauriden gehöhren zu den Meteorschauern, die am Tage zu
beobachten sind. Sie dauern vom 5. Juni bis zum 18. Juli und erreichen eine
maximale Stärke von 25 Meteoren pro Stunde. Für detailierte
Informationen zu den Tauriden
und den Beta Tauriden
wende man sich bitte an die Datensammlung über Meteor Schauer von Gary
Kronk.
Mythologischer Hintergrund:
Der große Jäger Orion
bekämpft auf ewig den Stier.