Orion
- Abkürzung:
- Ori
- Deutscher Name:
- Orion
- Koordinaten
- vgl. Sterndaten
Besonderheiten:
- Nebel
M 42 (Großer Orion Nebel),
M 43 (De Mairan Nebel)
- Doppelsterne beta Ori, delta Ori, zeta Ori, eta Ori, theta1 Ori,
theta2 Ori, iota Ori, lambda Ori, Struve 750, Struve 747
- Vielfach-Sternsystem sigma Ori, Struve 761
- Sternhaufen NGC 1981
- Irregulär Veränderlicher alpha Ori
- Meteor Schauer:
Orioniden,
Chi Orioniden
Allgemeines:
Ein Sternbild im Äquatorialbereich des Himmels, das zugleich der
Namensgeber einer Sternbildfamilie ist und mit Sicherheit zu den
bekanntesten Sternbilder zu zählen ist. Es erstreckt sich von RA=4h 40m bis
RA=6h 20m und DECL=+23 Grad zu DECL=+8 Grad.
In mancherlei Hinsicht ähnelt dieses Sternbild an eine schiefe Sanduhr.
Im Winter ist der Orion ein prachtvolles Sternbild, das man leicht anhand der
drei hellen Sterne, die den Gürtel des Jägers darstellen sollen,
ausfindig machen kann. Die Gürtlesterne weisen die Richtung zu
Sirius, dem hellsten Stern im Sternbild des Großen Hundes
Canis Major,
südöstlich vom Orion.
Von diesem Gürtle hängt ein gut sichtbarer Dolch, der wegen eines
der berühmtesten Nebel am Himmel bekannt ist: Der
Große Orion Nebel (M42).
Der Orion liegt so nahe an der Milchstraße, daß diese Region auch
für schwächere Fernrohre und Ferngläser hochinteressant ist.
Zusätzlich zu den oben genannten Daten is eine
Sternenkarte vorhanden, um die Sterne zu lokalisieren.
Sterne und andere Objekte
Der Schulterstern alpha Ori,
Beteigeuze, ist ein
veränderlicher roter Überriese; seine Helligkeit variiert
willkürlich von 0.4 bis 1.3 Magnituden. Damit reiht er sich unter die 20
hellsten Sterne am Himmel
ein. Während seiner Pulsationen verändert sich der Durchmesser des
Sternes und schwankt zwischen dem 300- und 400-fachen des Durchmessers unserer
Sonne.
Das Bein des Jägers, beta Ori, Rigel (arab.: der
Fuß), ist ein blau-weißer Überriese mit einer Helligkeit von
0.08 mag. Dies macht ihn zu dem sechsthellsten Stern am Himmel und dem hellsten
im Sternbild Orion. Bereits mit Teleskopen de mittleren Leistungsklasse ist es
möglich, den Begleiter, einen Stern 7. Gröszlig;e, von Rigel zu
unterschieden (kleinere Fernrohre werden möglicherweise bei der Auslösung
des Begleiters wegen des hellen Glanzes von Rigel Schwierigkeiten haben).
Dieses Sternbild bietet eine Reihe von weiteren interessanten Doppelsternen an:
Für Ferngläser und kleinere Teleskope sind die nachfolgenden Sterne
gut beobachtbar:
delta Ori, auch Mintaka (arab.: oberes Ende des
Gürtels), ein blau-weißer Stern von 2.2 mag mit einen Begleiter 7.
Größe.
iota Ori, ein Stern dritter und ein Stern siebenter Größe
bilden ein ungleiches Paar; im gleichen Umfeld findet man
Struve 747 ein weites Doppel - ein Paar von 5. und 6.
Größe
lamba Ori, ein enges Paar aus Sternen 4. und 6. Größe
sigma Ori ist ein atemberaubendes Mehrfachsternsystem; in einem
Fernglas entpuppt sich diese blau-weiße Stern als ein Doppel aus einem
Stern 4. Größe mit einem Begleiter 7. Größe; verwendet
man ein kleines Teleskop kann man zwei weitere, dichtere Begleiter von 7.
Größe und 10. Größe auflösen. Diese Sterne sind so
angeordnet, daß man den Eindruck gewinnt, es handele sich um einen
Planeten, der von Monden umgeben ist.
Wählt man die Auflösung nicht zu hoch kann man im gleichen
Umfeld von sigma Ori den Dreifachstern Struve 761 sehen. Er
besteht auch einem Dreieck von Sternen der 9. unds 10. Größe.
Zusammen mit sigma Ori ergibt sich der Anblick eines herrlichen,
dichtbesetzten Grüppchens.
NGC 1981, ein kleiner Sternhaufen mit 10 Sternen, zu denen auch
der Doppelstern Struve 750 gehöhrt - ein Paar bestehend aus einem
Stern 6. Größe und einem Stern 8. Größe.
Das Mehrfachsternsystem theta1 Ori, der nördliche Stern des
Dolches des Jägers wird auch das Trapez genannt; dieses
System befindet sich im Zentrum des Orion Nebels und hat sich aus dem Gas des
Nebels entwickelt, der nun durch ihr Licht leutet. Kleinere Teleskope ab
5 cm zeigen vier, rechtwinklig angeordnete Sterne, deren Helligkeit von 5
mag bis 8 mag reicht. Fernrohre mit einer Apertur um die 10 cm zeigen zwei
weitere Sterne 11. Größe in dieser Gruppe.
Gleich daneben liegt
theta2 Ori, ein Paar bestehend aus einem Stern 5. Größe
sowie einem Stern 6. Größe.
Um den engen Doppelstern zeta Ori (Alnitak) in seine Bestandteile, einen
hellen Stern von 2.02 Magnituden und einen Begleiter 4. Größe,
aufzulösen, werden Fernrohre mit einer Apertur von mindestens 75mm sowie
ein hohes Auflösungsvermögen benötigt. Desweiteren gibt es noch
einen entfernteren Begleiter 10. Größe.
Eta Ori ist ein schwer aufzulösendes Paar. Man benötigt schon
Fernrohre mit einer Apertur von 10cm oder höher, um die beiden Sterne
4. und 5. Größe zu trennen.
Das Sternbild des Orion wurde für seinen Nebel hochberühmt. Die
Messier Datenbank enthält detailierte Informationen über den
Großen Orion Nebel M 42 und
M 43, den DeMairan Nebel, der
strenggenommen ein Teil des Orion Nebels ist.
Jedes Jahr erreicht um den 21. Oktober der bekannte Meteorschauer der
Orioniden seinen
Höhepunkt. Aus der Richtung des Sternbildes der Zwillinge kommend kann
man bis zu 20 Meteore beobachten. Weitere Informationen über diesen
Meteorschauer und den der Chi
Orioniden, der Anfang bis Mitte Dezember aktiv ist, kann man in den
Seiten von Gary Kronk finden. (Leser in den Staaten sollten sich vielleicht an
das Original
halten).
Mythologischer Hintergrund:
Laut der griechischen Mythologie starb Orion als er von einem Skorpion
gestochen worden ist. Er wurde so an den Himmel versetzt, daß er im
Westen untergeht, wenn sein Mörder der
Scorpius im Osten aufgeht.
Gefolgt von seinem beiden Hunden käpft er nun gegen den
Stier.
Laut Secrets of the Night Sky (Bob Berman, William Morrow &Co,
1995) sahen die Sumerer in diesem Sternmuster keinen Jäger, sondern ein
Schaf. Der Name Beteigeuze bedeutet buchstäblich die "Achsel des
Schafes".
C. Kronberg --- 97/09/01 --- smil