IX. Sternkreiszeichen
Besonderheiten:
Allgemeines:
Neuntes Zeichen des Tierkreises. Sie Sonne wandert von Ende Dezember bis Ende
Januar durch dieses Sternbild; daher ist es am besten in Sommernächten zu
beobachten. Dieses Sternbild ist es wahrlich wert, sowohl mit einfachen kleinen
Fernrohren willkürrlich herausgegriffene Objekte zu betrachten als auch
es intensiveren Studien einzelner Objekte zu unterziehen. Es gibt in Richtung
auf das galaktische Zentrum nicht nur eine Vielzahl von reichen Sternfelder,
sondern auch zahlreiche Sternhaufen und diffuse Nebel.
Im Zentrum dieses Sternbildes liegt der auffällige Asterismus der Milch Löffel
(manchmal wird er wohl auch "Die Teekanne" genannt). Er befindet sich
eingebettet in den herrlichen Sternenwolken der südlichen
Milchstraße.
Eine Reihe der Sterne von Sagittarius besitzt
eigene Namen.
Sterne und andere Objekte
Den Doppelstern zeta Sgr (b 51) kann man mit einem Amateurteleskop nicht
auflösen. Mit diesen Geräten sieht man nur einen Stern mit einer
Helligkeit von 2.6 Magnituden. Sehr leistungsstarke Teleskope sind erforderlich,
um dieses enge Doppel in einen A2 Riesen und einen A4 Unterriesen zu trennen.
Die beiden Sterne umkreisen einander in einem Zeitraum von 21 Jahren.
Ein Test für ein Teleskop mit einer Apertur von 80 mm stellt 21 Sgr
dar. Eventuell wird doch eine Apertur ab 100 mm benötigt, um die
Komponenten von21 Sgr zu trennen. Das interessante orange-grüne Paar
zeigt Helligkeiten von 5.0 unf 8.3 Magnituden.
Auch einige veränderliche Sterne des Cepheiden Typs findet man in diesem
Sternbild: W Sgr ist ein Überriese mit einer Helligkeit, die alle
sieben Tage und vierzehn Stunden zwischen 4.4 und 5.0 Magnituden variiert.
Der Überriese U Sgr (Spektraltyp G1.5Ib) befindet sich nahe am
Zentrum von M25. Die helligekti dieses Cepheiden schwankt alle sechs
Tage unf 18 Stunden zwischen 6.3 und 7.1 Magnituden.
X Sgr ist ein F2 Heller Riese. Seine Helligkeit pendelt im sieben Tage
Rhythmus zwischen 4.3 und 4.9 Magnituden.
Mit bloßem Auge betrachtet scheint beta Sgr ein Doppelstern zu
sein. Die beiden Sterne, ein B9 Hauptreihenstern von 4.01 Magnituden und ein
Fd2 Riese mit 4.29 Magnituden, bilden kein echtes Doppelsternsystem (sie
besitzen keine physikalische Bindung). Betrachtet man sie durch ein kleines
Fernrohr, so zeigt sich bei dem nördlicheren Stern, beta1 Sgr, ein
weiterer Stern 7. Größe.
Die Sagittarius Sternenwolke oder auch Delle Caustiche,
M 24, ist streng genommen eigntlich
kein Himmelsobjekt, sondern eine großes Sternenfeld; sie ist ein Teil
unserer Miclhstraße. Dem bloße Auge erscheint ein nebelhafter
Fleck, in größeren Fernrohren jedoch bietet sich ein atemberaubender
Anblick der Sternenwolke.
Der berühmte Lagunen Nebula, M8,
ist wahrscheinlich der schönste der diffusen Nebel in diesem Sternbild und
einer der herrlichsten am Himmel überhaupt. Da er eine Helligkeit von 6
Magnituden beistzt, istr er so gerade noch mit dem bloßen Auge in einer
dunklen Nacht zu erkennen. Ferngläser und kleine Teleskope zeigen einen
offenen Sternhaufen innerhalb dieses Nebels, NGC 6530. Richtet man ein
Fernrohr mit einer Apertur von mindestens 75mm auf den Nebel, so kann man
die dunkle Staubgasse erkennen, die dem Nebel seinen Namen gab. Die Farben
sowie die inneren Strukturen des Nebels kann man nur auf Photographien sehen.
Dem diffusen Nebel M 17 sind viele
Namen gegeben worden. Er ist unter den Namen Omega, Schwanen, Hufeisen,
oder auch Hummer Nebel bekannt. In kleinen Teleskopen
erscheint er wie ein Kometenschweif. Auf einer Seite sieht man einige Sterne
glitzern. Sie bilden einen Mini-Sternhaufen und gehöhren zu dem Nebel. Mit
größeren Teleskopen erkennt man die gewundene Form.
Der letzte der drei diffusen Nebel, M20,
genannt Trifid Nebel, erhielt seinen Namen von den drei
Staubgassen, die den Nebel in drei Bereiche teilen. Diese Struktur
läßt sich jedoch nur mit großen Teleskopen beobachten. Kleine
Fernrohre zeigen lediglich die hellen Sterne im Herzen des Nebels.
Der planetarische Nebel NGC6818 zeigt eine irreguläre ovale
Gestalt.
Der offene Sternhaufen M18 hat ein
sehr loses Erscheinungsbild, da seine etwa 20 Sterne über ein Gebiet von
0.2 Grad am Himmel verstreut liegen. M18 läßt sich am besten
mit einen Ferngals beobachten.
M21 scheint das Gegenteil von M18
zu sein; dieser Sternhuafen weist eine starke Konzentration zum seinem Zentrum
auf.
M23 ist ein hervorragendes Objekt
für Ferngläser. Der Sternhaufen bedeckt etwa 0.5 Grad am Himmel. Mit
kleinen Fernrohren kann man einiger der etwa 100 Sterne, die zu diesem Haufen
gehören, auflösen.
Etwa 50 Sterne von 6. Größe und schwächer bilden den
Sternhuafen M25. Auch bei diesem
handelt es sich um ein geeignetes Objekt für die Verrwendung von
Fernglaäsern.
Ebenfalls gut mit einem Fernglas zu beobachten ist der offene Sternhaufen
NGC 6530 mit seinen 25 Sternen 7. Größe und schwächer.
Er befindet sich eingebettet im Lagunen Nebel.
Der Kugelsternhaufen M22 war
vielleicht der erste dieser Art, den man entdeckte. Da er sogar heller ist als
der berühmte Herkules Kugelsternhaufen, M13,
kann man ihn auch mit bloßem Auge erkennen. Man sollte beachten,
dasß sich dieser Sternhaufen lediglich ein Grad von der Eklpitik entfernt
befindet. Daher kann man recht häufig Konjunktionen mit Planeten
beobachten.
Nahe bei zeta Sgr befindet sich der Kugelsternhaufen
M54. Obwohl er hell ist,
übersieht man ihn leicht in Ferngläsern. Aufgrund seiner sehr
kompakten Form wird er schnell mit einem Stern verwechselt. Im Jahr 1994 machte
man die sensationelle Entdeckung, daß dieser Sternhaufen nicht zu unserer
Galaxie gehört, sondern zu der Sagittarius Elliptischen Zwerg
Galaxie.
Ein großer, aber lose erscheinender Kugelsternhaufen ist
M55. Er läßt sich mit
bereits mit einem Fernglas beobachten.
Einzelheiten über M28,
M69,
M70 und
M75 (wie auch über alle anderen
Messierobjekte) findet man in der Messier Datensammlung.
An der äussersten Ecke von Sagittarius, an der Grenze zu
Ophiuchus und
Scorpius liegt das Zentrum
unserer Galaxis. Es befindet sich etwa 30000 Lichtjahre von uns entfernt.
Vom 8. bis zum 16. Juni sind die Sagittariiden
aktiv. Dieser Meteroschauer wurde 1957/8 während Radio-Echo Messungen
entdeckt. Das Maximum tritt um den 10./11. Juni ein. Der mittlere Radiant
beträgt DECL=-34 deg und RA=304 deg.
Die Phi Sagittariiden
kann man vom 1. Juni bis zum 15. July beobachten. Dieser Schauer zeigt ein
recht schwaches Maximum um den 18.Juni. In jüngster Zeit scheint dieser
Schauer eine Umbenennung in Scorpiid-Sagittariiden erfahren zu haben.
Bei den Capricornid-Sagittariiden
handelt es sich um einen Meteorschauer, der am Tage aktiv ist. Er ist von Mitte
Januar bis Februar zu beobachten.
Mythologischer Hintergrund: