Besonderheiten:
Allgemeines:
Ein kleines, jedoch helles Sternbild der Nordhimmels. Es befindet sich zwischen DECL=+30 and DECL=+40 und RA=18h and RA=19h. Von der Spitze der Leier strahlt in einem reinem Weiß der fünfthellste Stern des Himmels, alpha Lyr, genannt Wega (aus dem arabischen: "Steinadler"). In Verbindung mit alpha Cyg, Deneb, und alpha Aql, Atair bildet Wega forms das Sommer Dreieck.
Sterne und andere Objekte
Bei beta Lyr handelt es sich um einen halbgetrennten Doppelstern (d.h.
ein Stern füllt sein Rochevolumen aus). Er erstrahlt in
cremig-weißem Licht. Seine Helligkeit variiert innerhalb von 12 Tagen und
22 Stunden von 3.4 Magnituden zu 4.3 Magnituden. In größeren
Teleskopen erscheint beta Lyr als ein attraktiver Doppelstern, dessen
blau scheinender Begleiter eine Helligkeit 8. Grö&Szlig;e aufweist.
Zusätzlich kann man mit kleineren Teleskopen zwei weitere Begleiter 9.
Größe beobachten.
Ein anderer veränderlicher Doppelstern ist delta Lyr. Mit Hilfe
eines Fernglases kann man den blau-weißen Stern 6. Größe und
seinen semi-regulären Begleiter, einen roten Riesen, trennen. Die
Helligkeit des letzteren ändert sich willkürlich von vier zu
füf Magnituden.
Ein sehr einfach zu beobachtendes Objekt für kleine Teleskope ist zeta
Lyr, bestehend aus einem Stern 4. und einem Stern 6. Größe.
Eines der berühmtesten Viefach Sternsysteme am Himmel ist epsilon
Lyr. Allgemein ist es unter dem Namen Double Double, das
Doppel Doppel, bekannt. In einer sehr klaren, mondlosen Nacht kann es
möglich sein, das weit getrennte Paar aus Sternen 5. Größe
mit bloßem Auge zu beobachten. Jeder dieser beiden Sterne ist selbst
wieder ein Doppelstern. Um diese jedoch in einem Teleskop aufzulösen,
muß dieses mindestens eine Apertur von 60 mm und eine hohen
Vergrößerungsgrad aufweisen.
Der Doppelstern a 11871 erfordert Teleskope von mindestens 12cm Apertur,
um die Komponenten aufzulösen. Die beiden Sterne umkreisen einander mit
einer Periode von 62 Jahre.
Betrachtet man den berühmten Ring Nebel,
M 57 mit einem Amateur Teleskop, so
ist der Beobachter vielleicht etwas enttäscht. Allerdings sieht er auf
lang belichteten Aufnahmen wirklich großartig aus. In kleinen Teleskopen
erscheint er in einer dunklen Nacht als geisterhaft leuchtenden, elliptische
Scheibe. Seine scheinbare Gr;ouml;ße übersteigt die des Jupiter. Um
jedoch mehr von seiner inneren Struktur sehen zu können, muß man
schon auf Teleskope mit einer Apertur von mindestens 150 mm zurückgreifen.
Der zentrale, sehr blaue Stern ist jedoch so schwach, daß nur die
leistungstarken Teleskope der Profi-Astronomen ihn auflösen können.
Der Nebel befindet sich zwischen beta Lyr and gamma Lyr.
Drei Meteorschauer sind mit diesem Sternbild assoziiert: die
Juni Lyriden und die
Alpha Lyriden. Die letzten
beiden sind im Sommer aktiv. Die Alpha Lyriden kann man vom 9. bis zum
20. Juli beobachten; sie erreichen ihr Maximum am 14. Juli. Wie der Name
vermuten läßt, treten die Juni Lyriden im Juni auf, vom 10.
bis zum 21. Juni, wobei das Maximum mit 8 Meteoren in der Stunde am 15. Juni
stattfindet. Die Lyriden kann man für
gew6ouml;hnlich vom 16. April bis zum 25. April sehen; das Maximum der
Schauertätigkeit tritt um den 20. und 21. April auf. Einzelheiten findet
man in Gary Kronk's Datenbank über
Meteorschauer.
Mythologischer Hintergrund:
Lyra soll die Leier des Orpheus darstellen (das Sternbild Herkules wird
manchmal auch mit Orpheus gleichgesetzt).
Auf älteren Sternkarten wird Lyra als Vogel gezeichnet: Vultur, der Geier.
Zusammen mit Cygnus, dem Schwan, und Aquila, dem Adler, wird er von Herkules gejagt.
Eine andere Geschichte berichtet, daß Merkur die Harfe erfand, als er
Saiten an dem Rücken eines Schildkrötenpanzers anbrachte. Daher
findet man in frühen Beschreibungen manchmal dieses Sternbild auch als
Schildkröte gezeichnet.