Besonderheiten:
Allgemein:
hermisphaere
Ein recht großes Sternbild der nördlichen Hemisphäre; man
findet es zwischen DECL=55 Grad und DECL=28 Grad sowie RA=7h 30m und RA=4h 40m.
In diesem Sternbild gibt es keinen Stern gamma Aur. Der Grund dafür
liegt in der Lage des dritthellsten Sternes (den man mit 'gamma' bezeichnen
würde): er befindet sich genau auf der Grenzlinie zum Sternbild Stier,
Taurus, und wird bereits als
beta Tau geführt.
Da die Milchstraße durch Auriga verläuft, kann man viel
Freude am Betrachten dieses Teils des Himmels finden.
Sterne und andere Objekte
Der gelbe Riese alpha Aur, auch Capella genannt, ist mit
einer Helligkeit von 0.08 Magnituden der 6. hellste am Himmel. Es handelt sich
bei diesem Stern um einen spektroskopischen Doppelstern, dessen Komponenten
sich aus einem G5III und einem G0III zusammensetzen. Alle 104 Tage vollenden
sie ein Umdrehung umeinander.
Auch Menkalinen, beta Aur, ist ein spektroskopischer
Doppelstern. Innerhalb von nur 4 Tagen ist bei diesem System ein Umlauf
vollendet - erheblich schneller als die beiden Sterne von alpha Aur. Da
sich die Sterne gegenseitig überdecken scheint die Helligkeit von beta
Aur zu schwanken.
Der bedeckungsveränderliche Doppelstern epsilon Aur zeigt eine
außergewöhnlich lange Periode; alle 27.1 Jahre schwächt sich die
Helligkeit von 3.0 Magnituden zu 3.8 Magnituden ab, wenn der hellere Stern von
dem dunkleren überdeckt wird. Diese Bedeckung dauert ein volles Jahr (die
letzte Bedeckung fand 1983 statt). Berechnungen haben gezeigt, daß die
dunkle Komponente eine Masse von etwa 10 bis 12 Sonnenmassen besitzen muss.
Kombiniert mit der geringen Ausdehnung dieses Objektes wird es dadurch zu einem
guten Kandidaten für ein schwarzes Loch; unglücklicherweise steht
dies in Konflikt zu der beobachteten Verminderung der Helligkeit bei einer
Bedeckung. Gemäß Studien von Wilson und Cameron kann
man die Beobachtung dadurch erklären, daß es einen Ring mit
verdunkelndem Material um das Schwarze Loch herum gibt. (aber es gibt Zweifel
an dieser These, denn ein Stern mit einer 10-fach schwächeren Helligkeit
würde den Beobachtungen ebenfalls entsprechen.)
Ein anderer Bedeckungsveränderlicher ist zeta Aur; ein K4II Riese
und ein B8 Hauptreihenstern umkreisen einander alle 2 2/3 Jahre.
Der Doppelstern omega Aur kann bereist mit kleinen Teleskopen
betrachtet werden; er besteht aus einem Stern 5. Größe mit einem
Begleiter 8. Größe.
Teleskope mit einer Apertur von mindestens 100 mmm und einer großen
Vergrößerung sind erforderlich, um das enge Doppel theta Aur
tz trennen. Ein A0psi Stern von 2.62 Magnituden wird von einem Stern 7.
Größe begleitet.
Der planetarische Nebel NGC(*) 2149 (das Sternchen bezieht sich darauf,
daß man dieses Objekt in den NGC Supplementary Catalogs von J.L.E.
Dreyer zu finden ist) erscheint als ein schmaler ovaler Ring mit einer
Helligkeit von 10 Magnituden.
Der diffuse Nebel I 405 wird manchmal auch Flammender Stern
genannt.
I 410 besteht aus einem Sternhaufen, der mit einem Nebel verbunden
ist.
Es gibt einige offene Sternhaufen in diesem Sternbild:
Um die 60 Sterne gehören zu M36.
Es ist ein gutes Objekt für Beobachter mit Ferngläsern. Eine
hübsche, ovale Gruppe von Sternen ist auch
M38. Der sternenreichste Haufen der
drei Messierobjekte ist M37. Er
enthählt mehr als 150 Sterne, die heller als 12.5 Magnituden sind. Im
ganzen besitzt dieser Haufen um die 500 Sterne. Einzelheiten über diese
drei Messier Objekte findet man in der Messier Datensammlung.
Der Meteorschauer der Aurigiden ist
im allgemeinen vom 31. Januar bis zum 23. Februar zu beobachten. Dieser Schauer
ist für seine hellen Fireballs bekannt.
Zwischen dem 25. August und dem 6. September ist der Schauer der
Alpha Aurigiden aktiv.
Obgleich das jährliche Maximum bei nur 9 Meteoren liegt, sind schon
Ausbrüche bis zu 30 Meteore beobachtet worden (1925 und 1986).
Die Delta Aurigiden kann man
vom 22. September bis zum 23. Oktober beobachten. Das Maximum dieses Schauers
wird um dem 6. und den 15. Oktober erreicht.
Für eine detaillierte Beschreibung dieser Meteorschauer wende man sich
bitte an die Datensammlung über Meteorschauer von Gary Kronk.
Mythologischer Hintergrund:
Auriga könnte den Meeresgott Poseidon darstellen, wie er in seinem Wagen, der von Seepferdchen gezogen wird, steht.