III. Sternkreiszeichen
Besonderheiten:
Allgemeines:
Eines der zwölf Tierkreiszeichen. Die Sonne befindet sich von Ende Juni bis Ende Juli in diesem Sternbild. Man kann es daher am besten im Winter beobachten.
Sterne und andere Objekte:
Die beiden hellsten Sterne alpha Gem, Castor, und
beta Gem, Pollux, sind lohnende Beobachtungsobjekte:
Castor besitzt einen Helligkeit von 1.6 Magnituden. Betrachtet man in durch
ein gutes Amateur Teleskop, so zeigt sich, daß sich dieser Stern aus
drei Komponenten zusammensetzt: Castor A und Castor B umkreisen einander alle
420 Jahre (in weniger guten Teleskopen kann man vielleicht nur zwei
blau-weiße Sterne von 2. und 3. Größe erkennen). Die dritte
Komponente, Castor C (auch YY Gem genannt), umkreist dieses Paar
innerhalb mehrerer tausend Jahre. Bei jedem der drei Sterne handelt es sich
wiederum um einen spektroskopischen Doppelstern.
Pollux ist ein roter Riese mit einer Helligkeit von 1.1 Magnituden.
Der semireguläre Veränderliche eta Gem ist ein roter Riese.
Innerhalb von 230 Tagen variiert seine Helligkeit von dritter zu vierter
Helligkeit. In größeren Teleskopen (mit einer Apertur von mindestens
150mm) zeigt sich, daß eta Gem einen Begleiter von 8.8 Magnituden
besitzt.
Zeta Gem ist ein Cepheiden Veränerdlicher 4. Größe
mit einer Periode von 10.2 Tagen.
Die beiden Doppelsterne epsilon Gem und 38 Gem kann man am besten
mit Ferngläsern oder kleinen Teleskopen beobachten. Der erste besteht
aus einem gelben Überriesen dritter Größe mit einem weiten
Begleiter 9. Größe. Der zweite zeigt sich als ein weißer und
gelber Stern 5. und 8. Größe.
Mit Hilfe kleinerer Teleskope zeigt der planetarische Nebel NGC 2392
eine blau-grüne Scheibe mit einer Helligkeit von 8 mag und der
Größe Jupiters. Betrachtet man diesen Nebel mit gr&oulm;sseren
Teleskopen, enthüllt er eine drollige Form, aufgrund deren er auch seinen
Namen Eskimo oder Clownsgesicht Nebel erhalten hat.
Der offene Sternhaufen M35 (NGC 2168) ist ein wundervoller Haufen mit
mehr als 200 Sternen. Mit Ferngläsern oder kleinen Teleskopen erscheint
er als ein verschwommener Fleck. Weitergehende Informationen findet man in den
Messier Daten zu M35.
Einer der reichsten Meteorschauer ist in diesem Sternbild sichtbar (er scheint
seinen Ursprung in der Umgebung von Castor zu haben), die sog.
Geminiden. Sie erreichen ihr
Maximum am 13. und 14. Dezember.
Der Meteorschauer der Rho
Geminiden ist ab Ende Dezember bis Ende Januar zu beobachten. Sie
haben ihr Maximum am 8. Januar sowie ein zweites Maximum am 21. Januar.
Mythologischer Hintergrund:
Die Namen der beiden hellsten Sterne, Castor und Pollux, kann man man in der
griechischen Mythologie wiederfinden:
Dereinst verführte Zeus Leda, die Gattin des Königs von Sparta,
Tyndareos. Um sich Leda nähern zu können, nahm Zeus die Gestalt
eines Schwanes an. Leda wurde schwanger und gebar die Zwillinge Castor und
Pollux. Zeus war auch der Vater von Helena, der Schwester der Zwillinge. Es
handelte sich um dieselbe Helena, die von Paris geraubt und nach Troja gebracht
wurde; dies war der Anlaß zum Ausbruch des trojanischen Krieges.